Ernährungstherapie und gemeinsames Kochen

Krebs und Ernährung

Krebs bedeutet für Betroffene und Angehörige immer einen Verlust an Autonomie, auch beim Essen. Die Ernährung ist während einer Chemotherapie ein großes Problem: Übelkeit, Entzündungen der Schleimhaut und des Verdauungstraktes, Schmerzen und geruchs- und geschmacksverändernde Medikamente führen zu Appetitlosigkeit. Die Kinder nehmen meist stark ab, wodurch sich ihr Allgemeinzustand noch weiter verschlechtert. (Bei Leukämien nehmen sie dagegen durch die Cortisongaben und Hungerattacken extrem zu).
Für die Eltern ist das Thema Ernährung neben der eigentlichen Krebsbehandlung immer sehr angstbesetzt. Die Ernährungstherapie muss daher Teil eines interdisziplinären Behandlungskonzepts sein!

Ernaehrungsberaterin mit Patientenmutter

Individuelle Ernährungstherapie – keine Patentlösungen

Professionelle Begleitung gibt Sicherheit in einer Situation, die von größter Unsicherheit geprägt ist. Praxisnahe Empfehlungen zu keimreduzierter Kost und eine Orientierungshilfe hinsichtlich der Lebensmittelauswahl bilden die Grundlage für eine bedarfsgerechte Ernährung in den verschiedenen Krankheitsstadien. Allerdings gibt es keine Patentlösungen, die Ernährungspläne müssen immer individuell erarbeitet werden. Dabei spielen der Therapieverlauf, frühere Ernährungsgewohnheiten und nicht zuletzt der soziokulturelle Hintergrund eine Rolle. Die diätetische Betreuung erfolgt auch immer in enger Zusammenarbeit mit dem gesamten medizinischen, psychosozialen und pflegerischen Team.

Und: Ernährungstherapie bedeutet auch Zuwendung und die Kunst des Erlaubens. Die Eltern sind gelassener, wenn sie ein Stück Verantwortung abgeben können. Das wirkt sich wiederum positiv auf das erkrankte Kind und dessen Essverhalten aus.

Ernährungstherapie trägt somit zum körperlichen Wohlbefinden und zur Lebensqualität der Patient*innen und Angehörigen bei.